Das Digitale Wör­ter­buch Ukra­i­nisch-Deutsch-Ukra­i­nisch (UDEW, Version 13)

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Die Version 13 des UDEW (Mai 2025) als App für Windows wird vom Har­ras­so­witz Verlag entweder einzeln oder unter dem Titel Großes Ukra­i­nisch-Deut­sches Wör­ter­buch zusammen mit der Print­aus­ga­be (Dezember 2023, s. Version 12) ver­trie­ben. Die aktuelle Version un­ter­schei­det sich von der Vor­gän­ger­ver­sion deutlich durch die Anzahl der ukra­i­ni­schen Stich­wort­ein­trä­ge, die nunmehr über 92.000 liegt. Diese sind auch voll­um­fäng­lich im ak­tu­el­len Online-UDEW ent­hal­ten, das bis zu 20 Anfragen täglich kos­ten­frei zulässt. Al­ler­dings bietet das Online-UDEW, das außer deut­schen – bzw. in der Ge­gen­rich­tung ukra­i­ni­schen – Ent­spre­chun­gen zu ukra­i­ni­schen Ein­trä­gen le­dig­lich basale gram­ma­ti­sche An­gaben und ggf. die Fle­xions­for­men zeigt, bei weitem nicht die Funk­tio­na­li­tät der App.

Die UDEW-App für Windows, die auch auf dem Mac läuft, wenn dort zu­sätz­lich Windows in­stal­liert ist (genauere Hinweise unter „FAQ"), liefert darüber hinaus zu den ukra­i­ni­schen Ein­trä­gen ggf. sti­lis­ti­sche bzw. funk­tio­nal­sti­lis­ti­sche Angaben, Synonyme und Antonyme sowie Angaben zur Herkunft. Zudem werden in zahl­rei­chen Fällen zu den deut­schen Über­set­zungs­ent­spre­chun­gen wei­ter­füh­ren­de Er­klä­run­gen gegeben. In diesen Punkten ist die aktuelle Version deutlich aus­ge­baut worden. Dasselbe gilt für Mehr­wort­be­nen­nun­gen, denen im Deut­schen häufig Kom­po­si­ta ent­spre­chen, sowie markant häufig vor­kom­men­de Wort­fü­gun­gen, Kol­lo­ka­tio­nen oder Phraseme, die in der UDEW-App auf ihre Kon­sti­tu­en­ten zu­rück­ge­führt werden, sodass zu diesen wiederum ganze Wort­fa­mi­lien bzw. Phra­sem­rei­hen erfasst und auf­ge­ru­fen werden können.

Mit dem ge­stie­ge­nen Anteil der Mehr­wort­ein­trä­ge hat zugleich die zuletzt vor­ge­nom­me­ne funk­tio­nel­le Er­wei­te­rung des Tools zur In­ter­li­ne­ar­über­set­zung, das wiederum nur die UDEW-App bietet, weiter deutlich an Wert gewonnen. Das Tool erkennt nicht nur einzelne Wörter bzw. Wort­for­men, sondern auch aus zwei oder drei Wörtern be­ste­hen­de ukra­i­ni­sche Be­zeich­nun­gen und blen­det deren deutsche Ent­spre­chun­gen an der Maus­po­si­tion ein. Analog dazu können auch in der Sprach­rich­tung Deutsch-Ukra­i­nisch zum Auf­fin­den von Kol­lo­ka­tio­nen und Phra­se­men meh­rere Such­be­grif­fe ein­ge­ge­ben werden, was die Menge der Er­geb­nis­se sinnvoll ein­schränkt.

Einen ganz we­sent­li­chen Qua­li­täts­ge­winn hat das UDEW durch den nunmehr bei Neu­ein­trä­gen kon­se­quent durch­ge­führ­ten Abgleich mit dem Rus­si­schen bzw. dem „Russisch-Deut­schen Uni­ver­sal­wör­ter­buch” (RUW) erfahren. Durch den Abgleich erfolgt quasi eine zu­sätz­li­che Ve­ri­fi­zie­rung der jeweils an­ge­ge­be­nen deut­schen Äqui­va­len­te, was ggf. auch zur Iden­ti­fi­zie­rung von Rus­sis­men und ent­spre­chen­den Ver­mer­ken im Wör­ter­buch führt, die aber nicht im Online-UDEW ent­hal­ten sind.

Ein anderer Aspekt des Quer­ab­gleichs ist das Auf­de­cken von ukra­i­nisch-rus­si­schen Pa­ral­le­len und an­de­rer­seits Un­ter­schie­den in Bezug auf Or­tho­gra­fie, Aus­spra­che und vor allem Be­deu­tun­gen ver­gleich­ba­rer Einträge, die sprach­ak­tu­ell gar „falsche Freunde“ sein können. Als sicht­ba­res Er­gebnis des Ver­gleichs wird in der letzten Zeile des oberen Fens­ter­be­reichs der UDEW-App nun bei den meisten ukra­i­ni­schen Ein­trä­gen auf ein oder mehrere rus­si­sche Ent­spre­chun­gen im „Rus­sisch-Deut­schen Uni­ver­sal­wör­ter­buch” (RUW) ver­wie­sen. Wer diese Verweise aufs Rus­si­sche als störend emp­fin­det, kann sie über die Schalt­flä­che am Zei­len­an­fang generell un­ter­drü­cken bzw. aus­blen­den. Wer mög­li­cher­wei­se den po­si­ti­ven Effekt des le­xi­ka­li­schen Trans­fers nutzen möchte – die Kenntnis eines rus­si­schen Wortes kann die An­eig­nung der ukra­i­ni­schen Pa­ral­lel­form we­sent­lich er­leich­tern, was na­tür­lich um­ge­kehrt ebenso gilt – sollte ei­gent­lich auch die Be­deu­tun­gen der an­ge­ge­be­nen Verweise aufs Rus­si­sche aufrufen können, was al­ler­dings eine frei­ge­schal­te­te RUW-Version vo­raus­setzt.